Music

Razorlight - neues Album im Juli

razor

Die schlechte Nachricht: in den kommenden Wochen und Monaten wird Johnny Borrell wieder in verschiedenen Musikmagazinen zu sehen sein, wo er mit seiner großkotzigen Art das Schaffen seiner Band Razorlight über das aller aktuellen und mancher vergangener Gitarrenband stellen wird.

Der Anlass dieser Präsenz ist dennoch ein erfreulicher: Die zweite, noch namenlose Razorlight Platte kommt am 17. Juli, die Vorabsingle "In the Morning" offiziell am 3. Juli, inoffiziell gestern (via).

Razorlight - In the Morning mp3

Go Die Big City!

gdbc

Auch hierzulande gibt es Pop-Kollektive im besten kanadischen Wortsinn. Eines zumindest. Die siebenköpfige Kindergartentruppe von Go Die Big City! machte jüngst durch Auftritte im Fluc oder Planet Music von sich reden. Unter Zuhilfenahme von Xylophon, Glockenspiel, Blockflöte und kurzen, ins Mikro gerufenen Phrasen sollen sie da dem einen oder anderen Zuschauer ein Lächeln auf die Lippen gezaubert haben.

Heute Abend (Dienstag 23. Mai, 22:30) präsentieren Go Die Big City! ihren Twee-artigen, laut Eigenaussage nach Kindergarten klingenden Power Pop bei freiem Eintritt im Rhiz.

Die nachfolgend verlinkten Lieder sind in einer fm4 Soundpark-Studio-Session entstanden.

Go Die Big City! - Supernatural kids rule pt.1 [mp3]
Go Die Big City! - Vampirrates shore [mp3]
Go Die Big City! - Big City you're ugly [mp3]

Ms. Doherty

petradoherty

So fest man sich vorgenommen hat, nichts mehr über P.D. zu lesen, das nicht unmittelbar und ausschliesslich mit Musik zu tun hat, so schwer fällt einem das Wegschauen bei Bildern wie diesen.

Gomez - How We Operate

gomez

Was die Qualität des Gomez-Outputs betrifft, hält sich das Sextett aus Liverpool konsequent an ein abwechselndes Schema, nach dem ein mittelmäßiges Album auf ein gutes Album folgt. Das Debüt war ohne Zweifel großartig, und How We Operate, die fünfte Veröffentlichung, schlägt in eine ähnliche Kerbe.

Der Blues, um dessen Einkleidung in ein zeitgemäßes Pop-Gewand sich Gomez seit ihren Anfangstagen erfolgreich bemühen, wird hier ein wenig zurückgenommen. Dennoch bleibt der Gomez-Sound ein tief amerikanischer, weiterhin werden fleissig Americana Einflüsse verarbeitet, und manches - hier etwa das power-poppige "Girlshapedlovedrug" - klingt so kalifornisch wie die Beach Boys.

Gomez ist eine britische Gitarrenband die abseits gängiger Trends werkt und mit ihren unter diesem Label gehandelten Kollegen wenig gemein hat, wie man auch am oben abgebildeten Foto unschwer erkennen kann. "Wir taugen nicht für den NME-Hype", gaben die Jungs in diesem Zusammenhang einmal zu Protokoll. Auch die Mitgliedzahl ist für eine Band dieser Kategorie vergleichweise hoch, was einen dezenten Hinweis auf die große Stärke von Gomez liefert: von den sechs Mitgliedern sind drei als Songwriter und Sänger tätig. Die unterschiedlichen Ansätze kommen auf How We Operate durchaus zur Geltung, so kunstvoll wie in den Gesangsharmonien auf Bring It On werden die drei Stimmen allerdings nicht eingesetzt.

Die eingangs präsentierte Formel zur Beurteilung der Gomez Alben hat zwei grobe Schönheitsfehler: einmal war der Zweitling Liquid Skin so schlecht nicht, zweitens mag der Funke beim vorliegenden Album entgegen aller rational vorgetragenen Qualitätsmerkmale nicht so recht überspringen. Das hat einerseits damit zu tun, dass diese Band für mich extrem stark mit einer bestimmten Zeit verbunden ist, in die ich mich nur ungern zurückversetzen lassen möchte. Vielleicht waren es aber auch nur äußere Umstande, die eine angemessen Rezeption bisher verhinderten, denn für die musikalische Untermalung einer sommerabendlichen Autofahrt mit offenen Fenstern etwa, könnte ich mir im Moment keine bessere Platte vorstellen.

Gomez - Cry On Demand mp3
Gomez - Girlshapedlovedrug mp3
Gomez - See The World mp3

33 1/3: In The Aeroplane Over The Sea

aeroplane

Man kriegt ja immer wieder mal etwas zu lesen über die großen Alben der (jüngeren) Musikgeschichte, aber die Reihe 33 1/3 von Continuumbooks ist schon etwas ganz Besonderes: Ein ganzes Büchlein ist da jeweils einem bestimmten Album gewidmet - etwa Let It Be von den Beatles, Neil Youngs Harvest, oder das oben abgebildete In The Aeroplane Over The Sea, das ich gestern aus meinem Briefkasten fischte. Dass sich letztgenanntes ungleich besser verkauft, als die anderen, weitaus populäreren Bands gewidmeten Ausgaben der Reihe, ist nicht mehr als eine Randnotiz und lässt doch einige Rückschlüsse auf Interesse und Hingabe der Anhänger dieser Platte aus.

Auf 104 Seiten widmet sich Autorin Kim Cooper dem 1998er Album von Neutral Milk Hotel - für viele das beste Album der 90er, für mich jedenfalls eines der besten (zuggebenermaßen wurde ich erst durch den Re-Release im vergangenen Jahr darauf aufmerksam). Die ehemalige Fanzine-Macherin Cooper beschreibt Hintergrund und Entstehungsprozess dieser wunderbaren 40 Minuten Musik, die in den letzten Jahren so viele in ihren Bann zogen, mit Hilfe von Interviews mit Bandmitgliedern und anderen Personen aus dem damaligen Umfeld von NMH-Mittelpunkt Jeff Magnum. Dass dieser selbst nicht zu Wort kommt, ist natürlich Schade, hat aber bekannte Gründe und tut seiner Präsenz im Buch auch keinen Abbruch. Der Erfolg von In The Aeroplane Over The Sea und die Ehrfurcht, mit dem ihm die Menschen nach dem Hören dieses Albums begegneten, veranlassten Jeff Magnum zum Totalrückzug - von der Öffentlichkeit, der Band, vom Musikmachen. Schade.


Neutral Milk Hotel - Oh Comely.mp3
Neutral Milk Hotel - In The Aeroplane Over The Sea.mp3
Neutral Milk Hotel - Communist Daughter.mp3

Built To Spill - You In Reverse

builttospill

Gemeinsam mit Pavement und Modest Mouse bildeten Built To Spill die große Indie-Rock-Troika der 1990er. Zwei Jahre nach der Auflösung Pavements veröffentlichten sie 2001 "Ancient Melodies For The Future", dann liess die in Seattle ansässige Band um Doug Martsch erstmal fünf Jahre nichts von sich hören. Bis sie sich vor Kurzem mit "You In Reverse" zurückmeldeten.

Die großen musikalischen Veränderungen, mit denen Bands nach längerer Schaffenspause oftmals aufwarten, sind auf diesem Album nicht zu finden. Auffallend ist jedoch die mit 52 Minuten ungewöhnlich lange Spielzeit des Albums. Kaum ein Stück unter fünf Minuten, der Opener Goin' Against Your Mind dauert gar achteinhalb Minuten. Womit wir beim ersten Schwachpunkt wären, denn trotz aller Dichte und dem Melodienreichtum ist man stellenweise versucht, die langatmigen, impovisationsartigen Soundflächen durch Betätigung des Forward-Buttons hinter sich zu lassen.

Geradezu erfrischend ob der Kürze fühlt sich dann auch das zweineinhalbminütige Saturday an, bei dem der auf diesem Album exzessiv zelebrierte Hang zum Epos dann mal links liegen gelassen wird. Insgesamt ist eine leichte Verschiebung der Gemütslage zu bemerken, die frenetischen Ausbrüche haben zwar nichts von ihrer Intensität eingebüßt, finden aber seltener statt, die komplexe und wohlklingende Soundoberfläche bleibt meist intakt.

Was bleibt, ist eine tolle Gitarrenplatte, die ein wenig unter der Großartigkeit ihrer Vorgänger zu leiden hat und somit auch ein wenig hinter den Erwartungen zurückbleibt.

Etwas mehr Begeisterung zeigt Wiesengrund, bei dem das Ganze (nicht zum ersten Mal) auf ungleich höherem Niveau nachzulesen ist.

Built To Spill - Goin' Against Your Mind.mp3
Built To Spill - Saturday.mp3
Built To Spill - The Wait.mp3

Yeah Yeah Yeahs - Show Your Bones

Yeah-Yeah-Yeahs

Gefühlte hundert Tage, nachdem die von dieser Platte verursachten Begeisterungsstürme durch die Blogosphäre tobten, hat es auch mich erwischt. Die Verzögerung ist dabei dem Umstand geschuldet, dass ich Rockmusik mit weiblicher Gesangsstimme prinzipiell nicht so zugetan bin. Aber lassen wir das mit den Ressentiments und nehmen stattdessen die Einladung und Versprechungen der akustischen Gitarren auf dem Eröffnungstrack "Gold Lion" wahr.

Wen das heute noch interessieren soll, nachdem die neue YYYs ja bereits in den hinterherhinkenden Printmedien besprochen worden ist? Gute Frage. Diejenigen, die das Album noch nicht zu Hause stehen haben, werden hoffentlich ihre Freude an den drei Kostproben haben.

Yeah Yeah Yeahs - Gold Lion.mp3
Yeah Yeah Yeahs - Warrior.mp3
Yeah Yeah Yeahs - Cheated Hearts.mp3

The Moldy Peaches - Lucky Number Nine

Die nostalgiemotivierte youtube-Lobhudelei in der taz brachte mich dazu, das unglaublich große Angebot erstmals selbständig zu durchsuchen, anstatt nur irgendwelchen Links zu folgen. Dass dafür schnell mal ein paar Stunden draufgehen, wird wohl niemanden verwundern.

Leser, die auf meine Selektionsleistung vertrauen, können sich mit dem folgenden Moldy Peaches Video den Frühlingsanfang versüßen und haben anschliessend auch noch genügend Zeit, um sich in die Sonne zu legen.

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Tapes 'n Tapes - The Loon

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Dass dieser Band mit einem simplen mp3-Drop nicht genüge getan werden kann, stand natürlich von Anfang an außer Zweifel. Doch dass die Debüt-Platte von Tapes 'n Tapes meine Hörgewohnheiten so nachhaltig beeinflussen würde, damit hatte ich nicht gerechnet.

Den Anfang machte das weiter unten verlinkte Insistor, das Dank des Tex-Mex Beats ein wenige an Calexicos Crystal Frontier erinnert; der Gesang wechselt zwischen Flüsterton, verzweiflungsgeladenem Sprechsingen und, äh, richtigem Singen und lädt das Ganze mit einer gehörigen Portion Dringlichkeit auf. Vielleicht war dieser Song sogar der einzige Grund, aus dem ich mir The Loon ein drittes und viertes Mal anhörte.

Denn es sind durchaus einige Durchläufe vonnöten, um dieser Hyperaktivität und Ideen-Jonglierei etwas abzugewinnen. Schliesslich stellen Stücke wie das relativ straighte, weil der Anfangsidee treu bleibende Omaha die Ausnahme dar. Ein bis zwei Richtungswechsel gehören für Tapes 'n Tapes zum guten Ton, und ich rede jetzt nicht von konventionellen Leise/Laut-Dramaturgien. Bei 10 Gallon Ascot ist es der bis zum Ausbruch gesteigerte Rhythmus, der das Ganze durchgängig spannend macht und verhindert, dass man The Loon als Klangtapete missbraucht.

Der Gesang begibt sich ganz gerne in Schräglagen, da fühlt man sich das eine oder andere Mal an die Violent Femmes erinnert, und wenn sich dann auch noch eine Orgel in Dissonanz windet, klingt das Ganze ein wenig nach Clap Your Hands Say Yeah. Doch während Ähnlichkeiten mit den genannten Bands dem Zufall geschuldet sein könnten, liegt die Sache ein einem Fall doch recht eindeutig. Die Rede ist von Pavement, denen T'nT eine ganze Menge schulden. Glücklicherweise werden die abgeschauten Elemente, etwa die Malkmus'schen Twists und Turns im Gesang, geschickt genug verarbeitet und mit eigener Note versehen, so dass der Vorwurf des Plagiarismus erst gar nicht aufkommt.

Hören, Kaufen!

Tapes 'n Tapes - Insistor.mp3
Tapes 'n Tapes - Cowbell.mp3
Tapes 'n Tapes - Omaha.mp3
Tapes 'n Tapes - Beach Girls.mp3
Tapes 'n Tapes - 50's Parking.mp3
Tapes 'n Tapes - Iced Bergs.mp3

Nabelschau/Figurines

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Zwei mal in der Woche, so lautet(e) der Vorsatz. Alle dreieinhalb Tage sollte mein Blog um einen Eintrag erweitert werden. Ist doch wirklich nicht allzu viel, oder? Viele der Blogs die ich lese, kommen zwei mal täglich mit Neuem daher. Und nun sind doch wieder zehn Tage vergangen, seit ich die TBA Story online stellte.

Nun ja. Nabelschau Ende. Futter für Augen und Ohren kommt mal wieder via DoCopenhagen: Ein Live-Auftritt der grandiosen Figurines in dem Plattenladen, in dem vielleicht mal Kurt Cobain seine Pixies-Platten kaufte.

Bewundert den zum Frisurverweigerer konvertierten Sänger Christian Hjelm und seine unerschrockenen dänischen Gefolgsmänner im hässlichen, aber sehr komfortablen Youtube Fenster.

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uliuli - 8. Dez, 21:02
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Zuletzt aktualisiert: 16. Jun, 23:43

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