The Moldy Peaches - Lucky Number Nine

Die nostalgiemotivierte youtube-Lobhudelei in der taz brachte mich dazu, das unglaublich große Angebot erstmals selbständig zu durchsuchen, anstatt nur irgendwelchen Links zu folgen. Dass dafür schnell mal ein paar Stunden draufgehen, wird wohl niemanden verwundern.

Leser, die auf meine Selektionsleistung vertrauen, können sich mit dem folgenden Moldy Peaches Video den Frühlingsanfang versüßen und haben anschliessend auch noch genügend Zeit, um sich in die Sonne zu legen.

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Tapes 'n Tapes - The Loon

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Dass dieser Band mit einem simplen mp3-Drop nicht genüge getan werden kann, stand natürlich von Anfang an außer Zweifel. Doch dass die Debüt-Platte von Tapes 'n Tapes meine Hörgewohnheiten so nachhaltig beeinflussen würde, damit hatte ich nicht gerechnet.

Den Anfang machte das weiter unten verlinkte Insistor, das Dank des Tex-Mex Beats ein wenige an Calexicos Crystal Frontier erinnert; der Gesang wechselt zwischen Flüsterton, verzweiflungsgeladenem Sprechsingen und, äh, richtigem Singen und lädt das Ganze mit einer gehörigen Portion Dringlichkeit auf. Vielleicht war dieser Song sogar der einzige Grund, aus dem ich mir The Loon ein drittes und viertes Mal anhörte.

Denn es sind durchaus einige Durchläufe vonnöten, um dieser Hyperaktivität und Ideen-Jonglierei etwas abzugewinnen. Schliesslich stellen Stücke wie das relativ straighte, weil der Anfangsidee treu bleibende Omaha die Ausnahme dar. Ein bis zwei Richtungswechsel gehören für Tapes 'n Tapes zum guten Ton, und ich rede jetzt nicht von konventionellen Leise/Laut-Dramaturgien. Bei 10 Gallon Ascot ist es der bis zum Ausbruch gesteigerte Rhythmus, der das Ganze durchgängig spannend macht und verhindert, dass man The Loon als Klangtapete missbraucht.

Der Gesang begibt sich ganz gerne in Schräglagen, da fühlt man sich das eine oder andere Mal an die Violent Femmes erinnert, und wenn sich dann auch noch eine Orgel in Dissonanz windet, klingt das Ganze ein wenig nach Clap Your Hands Say Yeah. Doch während Ähnlichkeiten mit den genannten Bands dem Zufall geschuldet sein könnten, liegt die Sache ein einem Fall doch recht eindeutig. Die Rede ist von Pavement, denen T'nT eine ganze Menge schulden. Glücklicherweise werden die abgeschauten Elemente, etwa die Malkmus'schen Twists und Turns im Gesang, geschickt genug verarbeitet und mit eigener Note versehen, so dass der Vorwurf des Plagiarismus erst gar nicht aufkommt.

Hören, Kaufen!

Tapes 'n Tapes - Insistor.mp3
Tapes 'n Tapes - Cowbell.mp3
Tapes 'n Tapes - Omaha.mp3
Tapes 'n Tapes - Beach Girls.mp3
Tapes 'n Tapes - 50's Parking.mp3
Tapes 'n Tapes - Iced Bergs.mp3

Nabelschau/Figurines

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Zwei mal in der Woche, so lautet(e) der Vorsatz. Alle dreieinhalb Tage sollte mein Blog um einen Eintrag erweitert werden. Ist doch wirklich nicht allzu viel, oder? Viele der Blogs die ich lese, kommen zwei mal täglich mit Neuem daher. Und nun sind doch wieder zehn Tage vergangen, seit ich die TBA Story online stellte.

Nun ja. Nabelschau Ende. Futter für Augen und Ohren kommt mal wieder via DoCopenhagen: Ein Live-Auftritt der grandiosen Figurines in dem Plattenladen, in dem vielleicht mal Kurt Cobain seine Pixies-Platten kaufte.

Bewundert den zum Frisurverweigerer konvertierten Sänger Christian Hjelm und seine unerschrockenen dänischen Gefolgsmänner im hässlichen, aber sehr komfortablen Youtube Fenster.

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TBA | die Musikzeitung

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Diejenigen, die in der gestiegenen thematischen Offenheit des gap eine Verwässerung sehen und die Wandlung vom Musik- zum Popmagazin für eine werbemarktorientierte Maßnahme halten, dürfen sich ab sofort über eine Alternative freuen: TBA. Aufgrund des aus der Eventszene bekannten Kürzels könnte man TBA für ein Ankündigungsblatt halten, wenn da auf dem Titelblatt nicht in großen Buchstaben "Die Musikzeitung" zu lesen wäre.

Optisch besticht die 32 Seiten starke Zeitung, deren Erstausgabe ein 16-seitiges Special zum Donauinselfestival beliegt, durch Unaufdringlichkeit und Hochglanzlosigkeit. Aufmachung, Format und Papier erinnern stark an die Literaturzeitung Volltext - nicht zufällig, wie ein Blick ins Impressum verrät: TBA Herausgeber Thomas Heher ist Chefredakteur von Volltext.

Überhaupt stößt man bei der Lektüre auf einige Namen, die man von einem anderen österreichischen Gratismagazin her kennt. Was diese Leute zum Wechsel bewog (falls sie denn überhaupt gewechselt haben), ahnt man beim Lesen des Editorials, in dem sich die Macher entschlossen zeigen, dem Trend zur Kultur-Lifestyle-Zeitschrift entgegenzutreten und stattdessen "den Aspekt Musik aus der großen Palette der kulturellen Ausdrucksformen" herauszupicken.

Zwar sind die größeren Stories, die eine Seite oder mehr einnehmen, an einer Hand abzuzählen. Dafür bekommt man dann auch mal ordentlich Hintergrundinfo statt stupides Namedropping, etwa eine Bandbiografie von den Flaming Lips. Auch der umfangreiche Rezensionen-Teil weiss mit oftmals Fanzine-artigem Enthusiasmus zu gefallen. Überzeugender Einstand.

TBA | Die Musikzeitung erscheint jeden zweiten Monat (erstmals im März 2006) und ist gratis in einschlägigen Konzertlokalen, Bars und Plattenläden sowie über zahlreiche weitere Vertriebsstellen erhältlich.

The Flaming Lips - The Yeah Yeah Yeah Song.mp3

Adam Green - Jacket Full Of Danger

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Während dem erstmaligen Durchhören gebe ich mir große Mühe, der Enttäuschung mit Rationalität zu begegnen: man hat es in etwa gewusst, was da kommen würde, zumindest liess es sich erahnen. Denn trotz dem anfänglichen Eindruck der Belanglosigkeit kann man Adam Green eines nicht vorwerfen: Inkonsequenz.

Nach den ersten Durchläufen lege ich die Platte erstmal für einige Tage zur Seite, und - siehe da - das eine oder andere Bruchstück hat sich doch in meinem Kopf festgesetzt, kurze Melodien oder Textstellen treten langsam ins Bewusstsein, und bringen das unbedingte Verlangen mit sich, das betreffende Stück zu hören. Ich lege die CD auf und komme nicht herum, das Wort "Beliebigkeit", das ich mir innerlich notiert hatte, durch "Vielseitigkeit" zu ersetzen, denn die kann man dem Entertainer-gewordenen Adam nicht absprechen.

Die Instrumentierung, die in den vergangen beiden Alben jeweils einer Konzeption unterworfen war, wird bei Jacket Full Of Danger freizügiger gehandhabt: zu hören sind die Streicher von "Friends Of Mine" ebenso wie das von "Gemstones" bekannte Piano-Geklimpere. Doch am besten ist Adam Green ohnehin noch immer, wenn er nur von einer akustischen Gitarre begleitet wird - siehe "Hairy Woman".

Mit textlichen Anzüglichkeiten geht Adam auf seinem vierten Album ungewöhnlich sparsam um, dafür hat er sich offenbar bemüht, das Wort Drugs möglichst oft unterzubringen, was mit der Zeit etwas ermüdend wirkt.

Eine eher mittelmäßige Platte, die dennoch mit einigen Lichtblicken aufwartet, etwa dem zuckersüßen "Cast A Shadow", dem unglaublich eingängigen "Novotel", oder der schönen Eröffnungsnummer "Pay The Toll", die Dank des klassischen Adam Green-Gesangs mit Instant-Wohlgefühl daherkommt.

We Are Scientists

wearescientists

"Magst du eigentlich We Are Scientists?"
Solche Fragen lasse ich mir gerne stellen. Vor allem, wenn der neugierige Herr nach der Auskunftseinholung die Fahrt zur Ticketverkaufsstelle antritt, um zwei Eintrittsberechtigungen für das Konzert im Flex zu erwerben.

Nun heißt es bis Sonntag warten. Oder sich die drei New Yorker via fabchannel.com (gefunden beim PKJ) auf den Monitor holen. Außer den Genannten gibts dort auch von den Editors und von Nada Surf Konzert-Mitschnitte.

We Are Scientists - Inaction.mp3

Southside

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Gratulieren darf man den Southside-Organisatoren. In den vergangenen Wochen warfen sie uns beinahe täglich einen neuen Namen um die Ohren, dabei einer großartiger als der andere: Strokes, Arctic Monkeys, DCFC, Maximo Park, um nur einige zu nennen. Wenn da nicht die Sache mit dem ungünstigen Termin (23.-25.6.) zum Semesterende wäre ...

(Edit: So schnell möchte ich mich doch nicht vom "Konzept" mit der obligatorischen Bebilderung trennen.)

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Auf dem Plattenteller

Meine Kommentare

it did.
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assotsiationsklimbim - 12. Jan, 19:24
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wo sind denn die restlichen 50 min? oder endet's nur...
uliuli - 8. Dez, 21:02
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uvmann - 28. Okt, 17:47
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hach wieso kommen sie blos nicht nach berlin
uliuli - 25. Okt, 14:13

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Zuletzt aktualisiert: 16. Jun, 23:43

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