Hope of the States - Left

hots

Als ich mir gestern mal wieder "Lost Riots" von Hope of the States anhörte, kam ich nicht umhin mich zu fragen, wo denn der Nachfolger zu diesem wunderbaren 2004er Debütalbum bliebe. Ein Blick auf die Webseite des englischen Sextetts erfreute dank der Auskunft, dass es in genau in 14 Tagen soweit sein wird.

"Left" wird die Platte heißen, von der zwei Songs bei MySpace vorab gehört werden können, darunter die aktuelle Single "Sing it Out". Diese klingt ungleich glatter als alles auf dem Vorgängeralbum und zusammen mit dem Gesang, dem ein wenig die Resignation genommen wurde zugunsten von Pathos und ein bisschen Glamour, führt das zum Verdacht, dass man sich bei der Produktion ein wenig zu sehr an aktuellen Bands wie den Editors oder We are Scientists orientiert hat. Track #2 ("Blood Meridien") entkräftigt diese Befürchtung ein wenig, und so wird der Umstand, dass zeitgleich mit dem Start vom MySpace Player auch WMP mit der Wiedergabe eines Videos beginnt, zum einzigen Ärgernis, mit dem der Besuch von http://www.myspace.com/hopeofthestatesofficial aufwartet.

CNN Crossfire - 1986



"The biggest threat to america today is not communism, it's moving america towards a fascist theocracy"

Ein eindrucksvoll sprechender Frank Zappa erklärt seinem Kontrahenten von der Washington Post und dem Publikum was von Zensur zu halten ist.

Razorlight - neues Album im Juli

razor

Die schlechte Nachricht: in den kommenden Wochen und Monaten wird Johnny Borrell wieder in verschiedenen Musikmagazinen zu sehen sein, wo er mit seiner großkotzigen Art das Schaffen seiner Band Razorlight über das aller aktuellen und mancher vergangener Gitarrenband stellen wird.

Der Anlass dieser Präsenz ist dennoch ein erfreulicher: Die zweite, noch namenlose Razorlight Platte kommt am 17. Juli, die Vorabsingle "In the Morning" offiziell am 3. Juli, inoffiziell gestern (via).

Razorlight - In the Morning mp3

Okkervil River - 24. Mai 2006, Chelsea Wien

okkervil

"Ausverkauft" informiert ein über der Kartenabreisserin befestigter Zettel, und tatsächlich habe ich das Chelsea an einem Wochentag noch nie so voll erlebt. Ungewohnt aufwändig gestaltete sich dann auch das Einnehmen einer bequemen und klang- und sichtgünstigen Stehposition.

Um 21:30 sollten das Konzert beginnen, und als mehr als eine halbe Stunde später noch immer nichts von der Band zu sehen war, äußerte sich die schon länger spürbare Ungeduld des Publikums in lauten, und offenbar wirkungsvollen Pfiffen - tatsächlich stand das sympathische texanische Sextett wenige Minuten später auf der Bühne. Ohne Zögern schnappte sich der Keyboard/Trompeten-Mann sein Blechblasinstrument um die Aufstellung der restlichen Band stimmungsvoll zu begleiten.

Das Wechseln zwischen schnellen und langsamen Songs, das auf der Platte für Spannung sorgt, hatte ich mir live irgendwie ermüdend vorgestellt, tatsächlich funktionierte aber alles wunderbar. Im einen Moment schreit uns Will Sheff noch voller Zorn und Verzweiflung seine Ängste entgegen, in nächsten lädt er uns zum Mitschunkeln ein, wobei sich das Songmaterial hier nicht minder düster und schmerzvoll ausnimmt.

Ein Okkervil River Konzert ist zu einem großen Teil eine Will Sheff-Show, der charismatische Sänger scheint mit seinen jungenhaften Bewegungen drei viertel der Bühne einzunehmen. Er legt auch großen Wert auf die Zustimmung des Publikums, und weil ihm der Applaus offenbar nicht laut genug war, versucht er zwei Mal, uns mit einem "Are You Convinced?" zu lautstarker Bestätigung zu bewegen, was irgendwie misslingt. "Well we are convinced", tröstet er sich und die Band. Wir doch auch, Will, nur beklatschen wir halt lieber deine Songs, als dass wir solchen Aufforderungen nachkommen.

Nach 60 minuten schleichen sich die Jungs mit einem halbherzigen Abschied von der Bühne und die Leichtigkeit, mit der sie uns den Rücken zuwenden, gibt einem die Gewissheit, dass da noch mehr kommt.

Im zweiten Teil des Sets fällt vor allem die Redseligkeit von Will Sheff auf, der seine Liedern nun mit längeren Geschichten einleitet und so den oft bemühten Conor Oberst Vergleich ein wenig nachvollziehbarer macht. Als die Bühne fünf Songs später dann endgültig geräumt wird, ist man fast ein wenig froh darüber, dass man sich nun bei einem Bier von einem wundervollen aber dank der fortwährenden Zurschaustellung von Verwundbarkeit auch aufwühlenden Konzertabend erholen darf.

Okkervil River - Kathy Keller [mp3]
Okkervil River - Westfall [mp3]
Okkervil River - For Real [mp3]

Go Die Big City!

gdbc

Auch hierzulande gibt es Pop-Kollektive im besten kanadischen Wortsinn. Eines zumindest. Die siebenköpfige Kindergartentruppe von Go Die Big City! machte jüngst durch Auftritte im Fluc oder Planet Music von sich reden. Unter Zuhilfenahme von Xylophon, Glockenspiel, Blockflöte und kurzen, ins Mikro gerufenen Phrasen sollen sie da dem einen oder anderen Zuschauer ein Lächeln auf die Lippen gezaubert haben.

Heute Abend (Dienstag 23. Mai, 22:30) präsentieren Go Die Big City! ihren Twee-artigen, laut Eigenaussage nach Kindergarten klingenden Power Pop bei freiem Eintritt im Rhiz.

Die nachfolgend verlinkten Lieder sind in einer fm4 Soundpark-Studio-Session entstanden.

Go Die Big City! - Supernatural kids rule pt.1 [mp3]
Go Die Big City! - Vampirrates shore [mp3]
Go Die Big City! - Big City you're ugly [mp3]

Too Much Caffeine in My Bloodstream

kaffee

Gleich nach dem Aufwachen verrät ein Blick auf den Wecker, dass die Medienökonomie Vorlesung mal wieder ohne mich stattgefunden hat. Dennoch stehen einige Uni-Arbeiten an, die sich aufgrund der nahe gerückten Deadline nicht mehr ignorieren lassen, deren Inangriffnahme mir im gegenwärtigen Zustand allerdings sinnlos erscheint. Der Schädel brummt, und mit dem Ziel, im Laufe des Tages doch noch produktiv zu werden, nehme ich mir vor, ein Runde zu joggen, zwei Liter Wasser zu trinken und eine Dusche zu nehmen. Stattdessen entscheide ich mich dann aber für eine Abkürzung und brühe mir einen Kaffee, dessen Koffeingehalt einen toten Körper zum Tanzen bringen würde (-). Gegen jede Vernunft leere ich einen dreivertel Liter innerhalb weniger Sekunden in mich hinein, und bin gleich darauf so aufgekratzt, dass ich keinen Satz zu Ende lesen kann. Also Gitarre und Kopfhörer in den Verstärker gestöpselt und einige Stunden lang die Saiten in Lichtgeschwindigkeit bearbeitet.

The Smiths - A Rush and a Push and the Land is Ours [mp3]

Ms. Doherty

petradoherty

So fest man sich vorgenommen hat, nichts mehr über P.D. zu lesen, das nicht unmittelbar und ausschliesslich mit Musik zu tun hat, so schwer fällt einem das Wegschauen bei Bildern wie diesen.

Two Gallants u.a. - 13. Mai 2006, Planet Music

twogallants

Mit dem Rücken zum Publikum stimmt Adam Stevens die Gitarre, bevor er das beeindruckende Set dem Publikum zugewendet mit "Some Slender Rest" zu eröffnet. Vom ersten Ton an bringt das auf Gitarre und Schlagzeug reduzierte Folk-PUnk Duo aus San Francisco jenen Druck und jene Intensität ins Planet Music, die zumindest zwei der drei vor ihnen aufgetretenen bands vermissen liessen.

Die von der krächzigen und stets zum überschlagen neigenden Stimme dominierten Songs des getriebenen Adam Stevens erzählen schonungslos und zornig von den düsteren Seiten des amerikanischen Westens abseits von Cowboy-Romantik. Für den notwendigen rhythmischen zusammenhalt sorgt Tysen Vogel, dessen Schlagzeugspiel ständig zwischen solidem Akzentuieren und druckvollen Eurptionen pendelte und dessen wild wucherndes Haupthaar sein Gesicht vor neugierigen Blicken schützte.

Ein mitreissender Auftritt voller Dringlichkeit, eingebettet in einem mittelmäßigen Konzertprogramm. Womit auch schon das Wichtigste über das nachfolgende Konzert der Shout Out Louds gesagt wäre.

Two Gallants - Las Cruces Jail [mp3]
Two Gallants - My Madonna [mp3]
Two Gallants - Steady Rollin [mp3]

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Auf dem Plattenteller

Meine Kommentare

it did.
http://diditleak.co.uk/
assotsiationsklimbim - 12. Jan, 19:24
"hour long documentary"?
wo sind denn die restlichen 50 min? oder endet's nur...
uliuli - 8. Dez, 21:02
nicht so gut, aber
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DIY - 4. Nov, 18:09
vielleicht hilft's botox-geschädigten
ihre mimik zurück zu erlangen (und somit wieder zu...
uvmann - 28. Okt, 17:47
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hach wieso kommen sie blos nicht nach berlin
uliuli - 25. Okt, 14:13

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Zuletzt aktualisiert: 16. Jun, 23:43

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