Monkeys Are Taking Over!

Wieviele Rockn’Roll Debütalbem wurden wohl zum Zeitpunkt ihres Erscheinens im Feuilleton abgefeiert?
Wie gehen die klagefreudigen Plattenfirmen mit dieser Demonstration von Verkaufsförderung durch Filesharing um? Und: Worüber wird Alex Turner auf dem zweiten Album berichten, nachdem ihm die bisher besungenen Arbeiterklassen-Probleme (Geldmangel, untreue Mädchen, fiese Türsteher) abhanden gekommen sind?
Vor knapp einem Jahr wurde Adam Green durchs deutsche Feuilleton gereicht, diesmal sind es die Arctic Monkeys und deren „Plattendeal-dank-Filesharing"-Story, auf die keiner verzichten will; die Musik selbst wird da meist nebensächlich abgehandelt.
Ein kleiner Überblick über Artikel in deutschen Tageszeitungen:
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Unmissverständlich eröffnet Oliver Fuchs in der Süddeutschen:
Schnauze jetzt! Alle mal herhören! Die Musik der "Arctic Monkeys" verbessert euer Dasein. Die tut ihr euch jetzt an! Ist das klar?
... um das Ganze einige Absätze später doch noch mit einem objektiven Satz über die Musik zu Ende zu bringen:
Es ist nicht so, dass sie den Rock, wie Kritiker gerne sagen, „neu erfinden", aber sie holen aus zwei Gitarren, Bass und Schlagzeug heraus, was herauszuholen ist. Das Äußerste an Härte, Dichte und Bums. - Die Welt meint einmal:
- Ein nettes Zitat weiß die FAZ zu berichten:
„Wir klingen so aggressiv”, sagt Jamie Cook, der Gitarre spielt, „weil wir noch keine allzu guten Musiker sind. Man kommt aber mit allem durch, wenn man die Instrumente verzerrt.”
- Die taz freut sich angesichts des Andrangs bei Konzerten,
Nichts klingt neu, aber so unbeschwert von jeglicher Musikgeschichte, daß nicht nur die unzähligen BritPop-Retrogruppen, die zuletzt schon so erregt gehandelt wurden, wirken wie beflissene Streber.
damit sind unter anderem Franz Ferdinand gemeint, vermutlich, die dann in einem zweiten Artikel doch wieder als positive Referenz herhalten müssen:
Ihr Album "Whatever People Say I Am, That's What I'm Not" vereinigt die besten Momente aus den letzten fünf Jahren Indierock: die Musikalität der Strokes, die Wuchtigkeit von Franz Ferdinand und melodiöse Unruhe der Libertines.
Dass der Konzertsaal als primärer Ort popkultureller Erfahrung wieder zurückkommt. Jetzt, wo im Musikfernsehen so gut wie keine Musik mehr läuft.
Das war jetzt wohl etwas viel copy+paste. Den nächsten Eintrag schreibe ich dann wieder alleine, versprochen.
DIY - 22. Jan, 18:25
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