Kioskrundgang

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Erkenntnisse eines Streif- und Beutezugs durch den Westbahnhofkiosk: das supere amerikanische Indiemusikheft Filter gibt's nimmer oder die aktuelle Ausgabe ist schon ausgekauft. Der Musikexpress bleibt langweilig. Für die NEON bin ich jetzt endgültig zu alt. Das Inhaltsverzeichnis von Cicero liest sich immer sehr spannend, weit darüber hinaus komm ich trotzdem nie. Das Face Magazine ist ganz nett, ironisch und ein bisschen absurd, dabei aber unpeinlich. Die Seitenhiebe auf die Größen des deutschsprachigen Magazinmarkts inklusive Cover-Persiflagen sind gelungen. Die ehemalige österreichische "Musikzeitung" TBA ist jetzt ein Magazin im Format dieses Hochglanz-Entertainments Hefts das man im Multiplexkino kriegt. Von der strengen Musikausrichtung hat es sich schon länger wegbewegt, und Hulk auf dem Cover mindert meine Kauflust erheblich. In jedem zweiten der gängigsten Quer-Durch-Magazine beim Eingangsbereich finden sich Erkenntisse der Glücksforschung.

Fussball-Patriotismus

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Der während der Fußball-Weltmeisterschaft entstandene „Party-Patriotismus" ziehe „keine positiven Effekte nach sich", meint [der Bielefelder Soziologe Wilhelm Heitmeyer]. Als Beleg führte er eine Umfrage an, die unmittelbar vor und nach der Fußball-WM durchgeführt wurde. Danach stieg der Anteil derjenigen, die „stolz auf die deutsche Geschichte sind", sowie derjenigen, die „stolz darauf sind, Deutscher zu sein". Der Anteil derjenigen, die „stolz auf die Demokratie in Deutschland sind" sank.

Den Satz „Eigentlich sind die Deutschen anderen Völkern von Natur aus überlegen" halten 12,1 Prozent der Deutschen für richtig.

Die Zeit

Botschaften, Zitate und Tocotronic

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Vor kurzem übertitelte der Standard einen Artikel über eine chinesische Tennisspielerin mit "Die Gute Frau von Sichuan", ein Brecht-Stück zitierend. Da fiel mir das Interview mit dem Tocotronic-Schlagzeuger Arne Zank ein, in dem er darauf angesprochen wurde, dass sich Toco-Zeilen regelmäßig in den Überschriften eines FAZ-Redakteurs fanden. Die Süddeutsche hatte kurz zuvor in einem Artikel darauf hingewiesen, was die Band nicht so toll fand - es habe sich um "Geheimbotschaften für Eingeweihte" gehandelt, man habe sich geehrt und umschmeichelt gefühlt von den verschlüsselten Liebesbeweisen.

Hier der SZ-Artikel, der übrigens die nette Pointe enthält, dass er mit der scheinbar nüchternen Feststellung "Das sind keine Rätsel" selbst Tocotronic zitiert.

Dressed Up For My Idol

Findet Fantum heute noch in Form von Übernahme des Stylings des verehrten Künstlers statt? Das SZ-Magazin bejaht diese Frage mit einer wunderbar amüsanten Gallerie von Fans beim Konzertbesuch. (Was die Beantwortung der Frage betrifft, müsste man wohl von "anekdotischer Evidenz" sprechen. ;-) )

SZ-Magazin

Hervorzuheben sind die Bilder zu Oasis, den Sex Pistols oder Bob Dylan.

Wie ist das?

Wie ist das, einen sexuell expliziten Roman in der Öffentlichkeit zu lesen, der seit Wochen die Bestsellerlisten anführt und noch dazu mit einem prägnanten Umschlag ausgestattet ist?
Meine Sitznachbarin in der U6 fand offenbar nichts dabei, den anderen Mitfahrern das "Feuchtgebiete"-Cover ins Gesicht zu halten.

(Gerne hätte ich diesen Eintrag ja mit "Sex in Public" betitelt, aber da hätten die Suchmaschinen wohl zu viele Besucher mit falschen Erwartungen hergeschickt.)

Alles da in der Spar

Über die Unwissensheit seiner Mitmenschen zu lachen gilt zu Recht als unschick. Das Internet nimmt diesem Missverhalten jedoch einiges an Schärfe, weil man als Spötter anonym bleiben kann oder die Erheiterung ganz einfach ohne Wissen des Opfers stattfindet.

Die von einem fm4-Redakteur angestiftete Diskussion über das korrekte Genus von "Spar" trieb seltsame Blüten. Die nachvollziehbaren Argumentationen "Der Spar-Markt" und "Die Spar AG" wurden gnadenlos ausgestochen (zumindest aus humoristischer Sicht) von der verdrehten Wiedergabe eines Werbeslogans:

laut slogan heißt es aber ganz eindeutig:
"alles da, in der spar" somit muss es also grammatikalisch korrekt die Spar heißen.


fm4.orf.at

Conditioned By Popular Culture

Schwarze Präsidenten in fiktionalen TV-Sendungen als Wegbereiter für Obama?

There’s a somewhat surprising consensus that admirable black fictional figures may have subtly conditioned the electorate to be receptive to a candidate like Obama, the presumptive Democratic standard-bearer.

LA Times via Poppolitics

Unwort des Jahres:

Córdoba.

Liebe LeserInnen!



Für die Fahrgäste der U-Bahn - dort war das abgebildete Plakat ausgelegt worden - was zum schmunzeln, für Eva Dichand Anlass, Klagemöglichkeiten prüfen zu lassen.

Quelle: derstandard.at

Wer's schafft, den oben verlinkten Artikel zu lesen, ohne dazwischen seine E-Mails zu checken oder nachzusehen, ob es ein neues Posting im Diskussionsforum seines Vertrauens gibt, der leidet vielleicht (noch) nicht an der reduzierten Aufmerksamkeitsspanne, über die viele Langzeit-Internetnutzer klagen. "Is Google Making Us Stupid?" fragt dieser Artikel und führt aus, wie das Internet nicht nur unsere Lesegewohnheiten verändert, sondern auch die Art, wie wir denken.

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Auf dem Plattenteller

Meine Kommentare

it did.
http://diditleak.co.uk/
assotsiationsklimbim - 12. Jan, 19:24
"hour long documentary"?
wo sind denn die restlichen 50 min? oder endet's nur...
uliuli - 8. Dez, 21:02
nicht so gut, aber
für mich der schwächste teil der trilogie. aber wenn...
DIY - 4. Nov, 18:09
vielleicht hilft's botox-geschädigten
ihre mimik zurück zu erlangen (und somit wieder zu...
uvmann - 28. Okt, 17:47
tour
hach wieso kommen sie blos nicht nach berlin
uliuli - 25. Okt, 14:13

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Zuletzt aktualisiert: 16. Jun, 23:43

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