Franz Ferdinand + The Rakes in der Stadthalle

franz

Die folgende Nachricht in meiner Mailbox veranlasste mich dazu, meinen Vorsatz, nur noch auf Konzerte mit weniger als 200 Leuten zu gehen, zu verwerfen:

******* (TV-Sender) gratuliert!
Du hast soeben 2 Konzertkarten für die "Franz Ferdinand", am 15. Dezember in der Wiener Stadthalle gewonnen.


Am Donnerstag nahmen mein Begleiter und ich nach längerem Anstehen am Presseschalter mit leichter Enttäuschung zu Kenntnis, dass es sich bei den gewonnen Karten um Sitzplätze handelte. Mit sehr eingeschränkter Bewegungs- und Konsumierungsfreiheit (Rauchverbot) wohnten wir dem gelungenen Rakes Auftritt bei und schmiedeten gleichzeitig Pläne, um pünktlich zum Hauptact vor der Bühne zu stehen.

Die Rakes spielten etwas mehr als eine Handvoll Songs ihres überzeugenden Debüts; optisch bemerkenswert war vor allem der Tanzstil des Sängers, dessen Oberkörper die wildesten Verrenkungen vollführte - da wurden Fäuste und Ellbogen in einer Manier geschwungen, die unweigerlich zu Ian Curtis Vergleichen führte.

Der vom aufreibenden Leben zwischen Ausgehen und Arbeit erzählende Song „Work Work Work“ wird mit den Worten „this is for the junkies out there“ angekündigt und vom Publikum jubelnd aufgenommen, ebenso „22 grand job“ – beides Singleauskoppelungen und damit Radiomaterial.

Looks Like We Made It

Inzwischen befinden wir uns am Parkett (nicht nur B. kennt Tricks) und beobachten, wie FF die Bühne betritt, während aus den Boxen das pathetische „The Fool“ von Neutral Milk Hotel erklingt (das beste Lied des Abends ( ; ). Losgelegt wird mit „This Boy“, dann wird erst mal brav zwischen neuen und alten Liedern gewechselt; Nach fünf Songs greift Alex Kopranos zur Akustik Gitarre, um die verhältnismäßig balladesken Stücke aus dem FF Werk vorzutragen: Walk Away und Eleanor Put Your Boots On.

Nachdem bisher alles etwas steif gewirkt hatte, quittiert die Menge die ersten Takte von Take Me Out mit Jubelschreien. Es folgen einige Songs vom ersten Album, deren Kenntnis das Publikum mit erhöhten Tanz- und Mitsingaktivitäten demonstriert und in deren Verlauf die bis dahin sehr durchdacht wirkende Show an Lockerheit aber auch an Leidenschaft gewinnt; FF wird von den charmanten Kunststudenten zu einer mitreissenden Rock Band, deren Energie trotz des breiten Publikums auf die gesamte Stadthalle übergeht. Da werden Einsätze verpasst, das Drumset wird plötzlich von sechs Händen bearbeitet und Oberfranz Alex besteigt die Base-Drum, um das 40 Ft. Intro mit dem Rücken zum Publikum zu spielen.

Alle Zweifel, die Stadthalle könnte eine Nummer zu groß sein, räumen FF spätestens mit der letzten, fast brachial gespielten Zugabe This Fire aus. Ein großartiges Konzert!

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